„History is repeating“
Nach einem kleinen Kennenlerngespräch mit Lydia und Angela, konnten die beiden es kaum erwarten zu hören, was ich für Fragen vorab vorbereitet habe. Nach der Frage, warum es ihnen wichtig ist die ehemaligen Haftorte ihrer Mütter zu sehen, bekam ich nicht nur eine kurze Antwort, sondern es entwickelte sich ein anregendes Gespräch daraus. Die beiden Damen sind sich einig, dass sie aus Liebe zu ihrer Mutter nach Salzgitter gekommen sind. Nicht nur das, sondern auch die Neugier alles über die Geschichte ihrer Mütter zu erfahren, ist der Grund für ihren Besuch. Besonders interessant ist dies für Angela, da ihre Mutter Margit Chinkes kaum über ihre Zeit im KZ erzählt hat.
Einig sind die beiden Frauen sich auch darüber, dass Geschichte sich wiederholt. In sehr vielen Ländern gibt es rechte politische Tendenzen. Gerade das gibt Lydia zu bedenken. Überall gibt es diese Tendenzen und es ist wichtig mit Bildung gegen diese Tendenzen anzugehen. Für Angela und Lydia gibt es kein wichtigeres Gut als Bildung! Bildung hilft, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, weil wir aus der Vergangenheit lernen!
Ich bin nach dem ersten Tag mit den beiden Frauen tief beeindruckt. Ich halte sie für mutig, nach Deutschland zu kommen und sich der Vergangenheit ihrer Mütter also auch ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Das ist nicht selbstverständlich und ich habe gemerkt wie emotional beide Frauen bei diesem Thema sind. Besonders beeindruckt hat mich Lydias Rede in der Gedenkstunde auf dem ehemaligen Lagergelände des KZ Drütte. Sie ruft dazu auf nicht gleichgültig zu sein und Rassismus und Antisemitismus keine Chance zu geben.