Im Mai 1939 wurde nördlich von Berlin das Frauen-KZ Ravensbrück eingerichtet. Im Frühjahr 1941 wurde ein kleineres Männerlager angegliedert und das Frauenlager weiter ausgebaut. Im Laufe der Zeit entstanden mehr als 70 Außenlager, in denen die Frauen ab 1942 vor allem zur Kriegsproduktion herangezogen wurden. Insgesamt sind etwas 132.000 Frauen und 20.000 Männer im KZ Ravensbrück registriert worden. Zehntausende starben an Hunger, Krankheiten, medizinischen Experimenten oder systematischen Tötungen. Zwischen Januar und April 1945 wurden mehrere tausend Menschen in einer provisorischen Gaskammer ermordet.
Anfang April 1945 konnten etwa 7.000 Häftlinge durch das Internationale, Schwedische und Dänische Rote Kreuz noch vor Kriegsende aus dem Lager geholt werden. Mehr als 10.000 schickte die SS am 27. April auf einen „Todesmarsch“ in nordwestliche Richtung. Als die Rote Armee am 30. April das KZ Ravensbrück erreichte fand sie noch etwa 3.500 Kranke und Kinder vor.